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Portel: Bürger werden initiativ PDF Drucken E-Mail

Portel.de, das führende Portal für den deutschen Telekommunikationsmarkt, berichtet über die Aktivitäten des HSK:

"So manche Gemeinde in Deutschland hat die Modellrechnung des günstigen eigenen Breitbandnetzes für sich bereits gemacht und dann konsequent gehandelt. Über eine ausgiebige Lageanalyse hat beispielsweise die „Breitbandinitiative Hochsauerlandkreis“, eine Zusammenarbeit von Hochsauerlandkreis, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft HSK, der Staatskanzlei des Landes NRW, der „Initiative Breitband NRW“ und der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede, das Versagen der Marktkräfte bei der Breitbandversorgung in der Region akribisch dokumentiert.

Nach dem Motto „Einigkeit macht stark“ führten Gespräche mit den etablierten Netzbetreibern haben nach Darstellung von Prof. Dr.-Ing. Stephan Breide von der Fachhochschule Südwestfalen in Einzelfällen durchaus zu Erfolgen. So entschloss sich ein Netzbetreiber, den Ausbau eines Ortes mit 600 Anschlüssen schließlich doch selbst und ohne finanzielle Zuschüsse vorzunehmen, nachdem eine breite Nachfragebündelung über Unterschriftenlisten, die Unterstützung der Eigeninitiative im Ort und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit vorausgegangen waren. In anderen Verhandlungen wurde das hohe Erschließungspotential bislang un- bzw. schlecht versorgter Gebiete über die Kabel-TV-Infrastruktur mit dem regionalen Kabelnetzbetreiber Unitymedia diskutiert. Obwohl zuvor kein Anschlussbereich im Kreis rückkanalfähig erschlossen war, wurde durch Öffentlichkeitsarbeit und Begleitung der Gespräche mit Wohnungsbaugesellschaften, ein Durchbruch für den Ausbau einzelner Anschlussbereiche erzielt.

Flächenversorgung war etablierten Carriern zu teuer

Trotz der erfolgreichen Erschließung einzelner Orte bzw. Anschlussbereiche waren die von den etablierten Netzbetreibern vorgelegten Standardkonzepte für eine flächendeckende Versorgung jedoch entweder nicht zukunftssicher - insbesondere für gewerbliche Kunden, wiesen eine zu lange Realisierungszeit bei zu geringer Leistungsfähigkeit auf oder hätten bereits auf absehbare Zeit Neu- und Nachinvestitionen erfordert. Da auch die Finanzierung alternativer Erschließungskonzepte über den Kapitalmarkt und private Investoren scheiterte – Begründung: Return of Investment innerhalb „marktüblicher Zeiträume“ (in der Regel 2 Jahre) nicht erreichbar – wurde schließlich auf Basis einer Public-Private-Partnership eine mehrstufige Vorgehensweise erarbeitet, die sich zur operativen Umsetzung einer kreiseigenen Telekommunikationsgesellschaft bedient.

Kurzfristiges Ziel des Hochsauerlandkreises ist es, den Versorgungsgrad mit Breitband in bislang unversorgten Gebieten zu verbessern, bzw. überhaupt zu marktfähigen Preisen sicherzustellen, zunächst über einen sukzessiven, bedarfsgerechten Auf- und Ausbau eines Funknetzes (Richtfunk und WIMAX). Schon heute ist dabei aber berücksichtigt, dass die Funktechnik nur Teil einer Migrationstrategie hin zum langfristigen Ziel einer Glasfaser-Infrastruktur sein kann. Diese Migration wird der Initiative zufolge in den kommenden Jahren Zug-um-Zug über die Zusammenarbeit von Kommunen, Wirtschaft, Politik und Bürgern erfolgen.

Open Access: Netzofferte an die Telekom und Co.

Ein gängiges Geschäftsmodell beim Aufbau der alternativen Netzstrukturen ist die Konzeption als Open Access-Netz. Der Eigentümer des Netzes bleibt dabei neutraler Betreiber und stellt das Netz jedem Interessenten zur Nutzung zur Verfügung. Auch die Telekommunikationsgesellschaft des Hochsauerlandkreises ist Eigentümerin der Netzinfrastruktur und vermietet diese an private Netzbetreiber. Für die Nutzung der Netzinfrastruktur sieht der Vertrag eine jährliche Miete vor, die sich aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammensetzt. Die kooperative, alternative Lösung, wurde den Ausführungen zufolge im Einvernehmen mit den großen Netzbetreibern getroffen und ist ausdrücklich nicht auf Konkurrenz, sondern auf die Versorgungsabsicht ausgelegt. "

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