Was bedeutet die Versteigerung der "Digitalen Dividende" für Südwestfalen? Dr. Nina Grunsky schreibt dazu in der Westfalenpost vom 14.10.2009 in Ihrem Artikel Frequenzen für schnelles Internet unter dem Hammer: Hagen. Schnelles Internet auch auf dem Land. Das hat die Bundesregierung bis 2010 versprochen. Um dies möglich zu machen, will die Bundesnetzagentur im Frühsommer Mobilfunkfrequenzen versteigern. Experten versprechen sich davon jedoch wenig. Die Käufer, die eine der Frequenzen ersteigern, bekommen die Auflage, auf dem Land das schnelle Internet auszubauen und die so genannten weißen Flecken von der Karte zu tilgen. Auch in einigen Gemeinden Südwestfalens fehlt der Anschluss ans schnelle Internet. Von der Versteigerung allerdings erhofft man sich in Südwestfalen nicht viel. Sechs bis neun Monate wird es dauern, bis nach der Versteigerung der Lizenzen die weißen Flecken verschwinden, schätzt ein Sprecher des Hightech-Verbandes Bitkom optimistisch. „Das dauert Jahre”, sagt Stefan Glusa von der Wirtschaftsförderung im Hochsauerland. Keine Endgeräte Erstens wisse man in vielen Bundesländern gar nicht ganz genau, wo diese weißen Flecken eigentlichen liegen. Zweitens gebe es bislang keine serienreifen Endgeräte. Drittens zweifelt Glusa daran, ob die Käufer der Frequenzen tatsächlich ihrer Pflicht nachkommen können und die Versorgung auf dem Land ausbauen. Ähnliche Auflagen seien den Unternehmen früher bereits beim Verkauf anderer Frequenzen gemacht worden - ohne großen Erfolg. In Südwestfalen gehen die Kommunen daher eigene Wege, um Bürger und Unternehmen an das schnelle Netz anzuschließen. Bereits im Jahr 2005 hat der Hochsauerlandkreis eine Breitbandinitiative gestartet und eine eigene Telekommunikationsgesellschaft gegründet. Ziel ist es, diejenigen Firmen und Haushalte ans schnelle Netz anzuschließen, die von Anbietern wie der deutschen Telekom nicht versorgt werden. „Allerdings warten wir nicht auf die digitale Dividende”, sagt Glusa. „Es gibt längst eine gute Funktechnik - und erprobte Endgeräte.”
55 Prozent unterversorgt „Wir müssen selbst zusehen, wie wir aus der Misere herauskommen”, sagt auch der Olper Kreisdirektor Theo Melcher. Dort will man nun einen Ideenwettbewerb ausschreiben, um Firmen und Haushalten zu helfen. Mindestens 17 Prozent von ihnen sind nämlich unterversorgt, wie der Kreis analysiert hat. Zumindest wenn man den Maßstab der Bundesregierung ansetzt, die fordert, dass es in jedem Haushalt eine Verbindung mit einer Geschwindigkeit von einem Megabit pro Sekunde gibt. „Das entspricht aber längst nicht mehr den Bedürfnissen der Wirtschaft”, sagt Melcher. Tatsächlich müssen Unternehmen mittlerweile im Netz ein Tempo von fünf Megabit vorlegen können. Die allerdings stehen im Kreis Olpe nicht einmal der Hälfte der Betriebe und Haushalte zur Verfügung. Vollständigen Artikel lesen |