Artikel im Sauerlandkurier, 27.06.2007 von Daniel Holzer Die Junge Union Remblinghausen hat für eine Anbindung an das DSL-Netz mit einer Unterschriftenaktion gekämpft. Michael Kotthoff (l.), Vorsitzender der JU Remblinghausen, und JU-Geschäftsführer Bernd Schulte überreichten die Listen an Landrat Dr. Karl Schneider
Lange war Remblinghausen ein weißer Fleck auf der Landkarte des schnellen Internetzugangs. Lange haben die Einwohner für ihre Anbindung an das DSL-Netz der Telekom gekämpft. Jetzt soll es soweit sein. Die Telekom will bis Ende des zweiten Quartals 2008 auch die Bürger aus Remblinghausen mit dem "Ferrari durch das Internet schicken"."Nächstes Jahr wird das Ganze laufen", sagte Udo Wendlandt, Pressesprecher der Telekom West, auf Anfrage des SAUERLANDKURIER. "Ich gehe davon aus, dass Remblinghausen dann am Ende des zweiten Quartals 2008 am Netz angeschlossen ist." Die Hartnäckigkeit der Remblinghauser Bürger, des Kreises und der Stadt Meschede hat sich somit ausgezahlt. "Man muss dranbleiben", erklärt Stefan Glusa von der Breitbandinitiative HSK. Mit Aktionen hatte man in der Mescheder Ortschaft versucht, auf das Problem aufmerksam zu machen. Die Junge Union Remblinghausen startete zum Beispiel eine Unterschriftenaktion bei den 300 Haushalten. Die Unterschriftenlisten wurden dann Landrat Dr. Karl Schneider übergeben. Für Remblinghausen sei die fehlende DSL-Anbindung ein gravierendes Problem, so Bernd Schulte, Geschäftsführer der Jungen Union Remblinghausen. Es dreht sich schließlich nicht nur um die Privathaushalte, auch die Wirtschaft ist durch die jetzige Situation benachteiligt.
DSL ist eben auch ein Wirtschaftsfaktor, wie Landrat Schneider schon bei der Auftaktveranstaltung der Breitbandinitiative HSK herausstellte: "In Südwestfalen sind Stärken und Entwicklungspotenziale vorhanden, die zu Recht nach neuester Technik verlangen — damit attraktive Arbeitsplätze gehalten und generiert werden, die Menschen brauchen, um sich für unsere Region zu entscheiden." Beim Dorfmarketing wurde wegen der dringenden Nachfrage schon über potentielle Alternativen gesprochen. Ein Vertreter von einem anderen Anbieter stellte die Möglichkeit vor, Remblinghausen via Richtfunk zum Highspeed-Internet zu bringen. Indes blieb die Stadt Meschede permanent bei der Telekom am Ball. Citymanager Wolfgang Weiß war im ständigen Gespräch mit der Telekom und hat so die Sache maßgeblich vorangebracht. "900 Menschen, die nach DSL schreien - das ist eigentlich eine attraktive Zahl", meint Glusa. Darauf ist die Telekom jetzt offenbar auch gekommen. Der Kommunikations-Riese ist nach dem langen Bemühen der Remblinghauser und der Stadt bereit zu handeln. "Wir schicken Sie mit dem Ferrari durch das internet" - mit dem Satz warben Telekom-Mitarbeiter vor einiger Zeit für das Produkt DSL. Es scheint, als käme manchmal auch ein Ferrari erst spät an sein Ziel. (C) Daniel Holzer, Sauerlandkurier, http://www.sauerlandkurier.de |